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Badegewässer-Kontrollprogramm

Wo und was wird untersucht, wie kommen die Untersuchungsergebnisse zustande?

Während der Sommermonate werden von den Mitarbeitenden des Umweltinstitutes die stärker frequentierten Badestellen in Vorarlberg nach den gesetzlichen Vorgaben untersucht. Dabei handelt es sich um 16 Badestellen, die nach dem Bäderhygienegesetz als sogenannte „EU-Badestellen“ ausgewiesen sind (BGBl. Nr. 254/1976 i.d.g.F. bzw. Verordnung LGBl. Nr. 38/2010).


Mit Beginn der Badesaison 2013 begann ein neues Bewertungssystem für diese „EU-Badestellen“. So werden die Untersuchungsergebnisse im Bewertungszeitraum der letzten vier Jahre für eine statistische Qualitätseinstufung der Badestellen herangezogen. Nach wie vor bleibt aber das einzelne Untersuchungsergebnis für die aktuelle Badeeignung ausschlaggebend. Im Gegensatz zu den drei Qualitätsstufen einer Einzelprobe (ausgezeichnete Badeeignung - gute Badeeignung - mangelhafte Badeeignung) wird die Qualität der Badegewässer im Bewertungszeitraum der letzten vier Jahre in vier Qualitätsklassen eingeteilt (ausgezeichnet – gut – ausreichend – mangelhaft). Die aktuelle Einstufung der Vorarlberger Badegewässer finden sie hier.

Die Qualität eines Badegewässers hängt in erster Linie von Hygieneparametern ab. Gesetzlich verankerte Richt- und Grenzwerte für bestimmte Keimarten lassen eine Einstufung der Gewässer bezüglich einer Badeeignung zu. Es handelt sich dabei um sogenannte „Indikatorkeime“ - Escherichia coli und Intestinale Enterokokken. Werden diese Fäkalkeime im Labor in größerer Zahl nachgewiesen, ist dies ein Hinweis, dass eine Verunreinigung vorliegt. Bei entsprechend hohen Konzentrationen kann eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden. In solchen Fällen sind entsprechende Maßnahmen, wie z.B. Warnung oder Verbot des Badens, von der Behörde zu setzen.

Weitere Aspekte für die Beurteilung der Badegewässer stellen die physikalisch-chemische Beschaffenheit des Badewassers und der Verschmutzungsgrad der Badestelle dar. Die Ergebnisse der Einzeluntersuchungen werden während der Sommermonate laufend in den lokalen Medien und über die Internetseite des Umweltinstituts sowie auf der Homepage der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) veröffentlicht. Zudem gibt es seit kurzem eine eigene kostenlose Badegewässer-App der AGES für Apple und Android, die im jeweiligen App-Store kostenlos heruntergeladen werden kann und stets die aktuellen Ergebnisse der Untersuchungen bereit hält.


Während diese Einzelbefunde eine Momentaufnahme der Badegewässerqualität repräsentieren, gibt die Einstufung über einen Bewertungszeitraum von vier Jahren einen Hinweis über die Stabilität des Badegewässers. Diese Gesamteinstufungen werden jährlich aktualisiert und in den sogenannten „Badegewässerprofilen“ dargestellt, die an den jeweiligen Badegewässern ausgehängt und im Internet veröffentlicht werden. 


Die Badequalität eines Gewässers wird mitunter auch durch natürliche biologische Phänomene beeinflusst. So kann das verstärkte Wachstum mikroskopisch kleiner im Freiwasser schwebender Algen eine deutliche Färbung des Wassers (z.B. grün, gelb) und eine entsprechende Verringerung der Sichttiefe verursachen. Hierbei handelt es sich zumeist um eine Algenblüte.


Algenblüten werden meist durch Blaualgen verursacht. Innerhalb der Blaualgen gibt es Arten, die Giftstoffe bilden. Diese können in hohen Konzentrationen für Mensch und Tier gefährlich werden.


Weiters kann es beim Baden in seichten, warmen, stark mit Wasserpflanzen bewachsenen Uferbereichen zu massivem Auftreten von Zerkarien (Larven von Saugwürmern) kommen. Diese Parasiten können bei Hautkontakt Juckreiz auslösen, der jedoch in der Regel harmlos ist (Badedermatitis). 


Allfällige Sonderereignisse, z.B. Hochwässer, Trübungen oder Fischsterben, werden im Anlassfall auf der Homepage veröffentlicht.

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