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Bürgerrat: Umgang mit Grund und Boden in Vorarlberg

Zusammenfassung und Ergebnisse des 9. landesweiten Bürgerrats

Der 9. landesweite Bürgerrat zum Thema ‚Umgang mit Grund und Boden in Vorarlberg‘ fand erstmals auf Initiative der Bevölkerung statt. BürgerInnen wollen mehr Transparenz in Entscheidungsfindungsprozessen und Informationen rund um Grund und Boden. Das verdeutlichen die rund 1.400 gesammelten Unterschriften, die zu diesem Bürgerratsprozess geführt haben. Aber auch dessen Ergebnisse zeigen: das Verlangen nach mehr Bürgerbeteiligung ist groß.

Boden darf kein Spekulationsgut sein. Die Entscheidungsverantwortung über den zukünftigen Umgang mit Grund und Boden soll nicht bei ein paar wenigen liegen, sondern auf Basis von partizipativ erstellten Leitbildern und somit im Sinne des Gemeinwohls (und nicht von Einzelinteressen) erfolgen. Dafür braucht es mutige Lösungen und PolitikerInnen mit Biss und Rückgrat, die dazu stehen, aber auch mutige BürgerInnen, die dies unterstützen. Des Weiteren wird eine überregionale, überparteiliche Zusammenarbeit in der Bodenpolitik gewünscht, die über das gewöhnliche Kirchturmdenken hinausgeht. Damit auch künftige Generationen einen gesunden und nachhaltigen Lebensraum vorfinden, setzen die Beteiligten auf Qualität vor Quantität - besonders in der Landwirtschaft (regional und ökologisch) und im Tourismus (sanft, keine Geister-Feriensiedlungen).

„Mehr Nutzen, statt Besitzen“

Diese zentrale Aussage im Bürgerratsprozess impliziert einen generellen Bewusstseinswandel und appelliert an die Eigenverantwortung der gesamten Bevölkerung. Notwendig ist ein sich aus der Komfortzone herausbewegen, die Entwicklung von Toleranz für eine verdichtete Bauweise (höher, tiefer, auf weniger Fläche) und alternative Wohnformen, wie z.B. Mehrgenerationenhäuser oder Untervermietung. Dies bedeutet auch, dass Vorarlbergs Identität als Land der „Hüsle“-Bauer überdacht werden muss.

Fest steht: Um einen sorgsamen, gerechten und vorausschauenden Umgang mit Grund und Boden in Vorarlberg zu gewährleisten, sind Korrekturen in der Bodenpolitik, aber auch ein Bewusstseinswandel der Bevölkerung erforderlich.

Stimmen zum Bürgerrat "Umgang mit Grund und Boden in Vorarlberg"

Der Bürgerrat zum „Umgang mit Grund und Boden“ war das erste,  der direkt von BürgerInnen ins Leben gerufen wurde. Die Methode hat sich bewährt und als ausreichend robust auch für dieses vielschichtige Thema herausgestellt. Als Ergebnis präsentierten die beiden Bürgerratsgruppen  differenzierte und fachlich solide Empfehlungen mit Weitblick. Wir sind gespannt, welche davon nun von der Politik aufgegriffen und umgesetzt werden. Christoph Breuer (Initiatior - Verein Bodenfreiheit)

Die Teilnahme am Bürgerrat ermöglichte es mir, dieses spannende Instrument der Bürgerbeteiligung kennen zu lernen. Unter fachkundiger Moderation konnten BürgerInnen mit unterschiedlichstem Hintergrund in kurzer Zeit wertvolle Anliegen, Ideen und Gestaltungsvorschläge zum Thema „Grund und Boden“ zusammentragen und bündeln. Neben der Hoffnung, dass die Ergebnisse von den VerantwortungsträgerInnen aufgegriffen werden, bleibt die gesteigerte Freude an aktiver Bürgerbeteiligung nachhaltig wirksam. Rebekka Salomon (Bürgerratsteilnehmerin, Bürs)

„Fragen der Raumplanung wurden im Jahr 2017 stark in der Öffentlichkeit diskutiert. Diese Aufmerksamkeit bildet eine Chance, eine sachliche Diskussion ist mir wichtig. Die Einbeziehung der Alltagsperspektive, wie sie mit dem Bürgerrat und Bürgercafé erfolgen konnte, leistet dabei einen wertvollen Beitrag. Eigene Ansichten und Wertehaltungen äußern, zugleich mit anderen Meinungen umgehen lernen – der Bürgerratsprozess bildete den Raum für engagierte Gespräche über Vorschläge und Zielvisionen, die wir in die laufende Arbeit z.B. zur RPG-Novelle und zum ‚Raumbild Vorarlberg 2030‘ einfließen lassen.“ Karheinz Rüdisser (Landesstatthalter)

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