Vorarlberger Wirtschaftsbericht
Wirtschaftsleistung ging im Vergleich zum Vorquartal zurück
Wirtschaft in Vorarlberg
In Österreich wurden Mitte März strenge Maßnahmen gesetzt, welche die Wirtschaftsleistung vorübergehend stark reduzierten. Damit verbunden waren Einkommens- und Umsatzverluste für unselbstständig Beschäftigte, Selbstständige und Unternehmen sowie ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit. Maßnahmen der Regierung wie das Kurzarbeitsprogramm, Fixkostenzuschüsse, Härtefallfonds oder streuerliche Erleichterungen dienten zur Sicherung der Arbeitsplätze und der Liquidität der Unternehmen.
Die Wirtschaftsleistung ging bereits im ersten Quartal 2020 um 2,5% im Vergleich zum Vorquartal zurück. Obwohl die Maßnahmen seit 13. April 2020 zunehmend gelockert wurden, wird für das zweite Quartal ein noch deutlicherer Rückgang des BIP um rund 11% erwartet. Insgesamt wird für das Jahr 2020 mit einem deutlichen Rückgang des BIP (real: -7,2% ÖNB; -7% WIFO; -7,3% IHS). Die in den Prognosen vorhergesagten Entwicklungen unterliegen großen Unsicherheiten und beruhen auf einer Reihe von Annahmen zur Entwicklung der Pandemie. Es wird davon ausgegangen, dass Neuinfektionen soweit unter Kontrolle gehalten werden, dass es zu keinem neuerlichen großflächigen Ausbruch kommen wird und dass ein Medikament bzw. eine Impfung zur Bekämpfung des Coronavirus ab Mitte 2021 entwickelt wird.
Österreichs Exportwirtschaft muss laut ÖNB-Prognose für das Jahr 2020 mit einem Einbruch von knapp 12% rechnen. Für die Jahre 2021 und 2022 wird ein Exportwachstum von 7% beziehungsweise von 5% prognostiziert. Ebenso werden für die Bruttoanlageinvestitionen (-7%) und für den privaten Konsum (-6%) im Jahr 2020 ebenfalls starke Rückgänge erwartet. Für die Jahre 2021 und 2022 werden sowohl für die Bruttoanlageinvestitionen als auch den privaten Konsum infolge von Nachholeffekten sowie des verbesserten Wirtschaftsvertrauens überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten erwartet.
Die Lage am österreichischem Arbeitsmarkt ist angespannt. Durch die umfassenden Containment-Maßnahmen ab Mitte März stieg die Anzahl der registrierten Arbeitslosen markant. Im Febraur waren rund 334.000 (-9% im Vergleich zum Febraur 2019), im März 504.000 (+47%), im April 522.000 (+72%) und im Mai 473.000 Personen (+60%) beim AMS als arbeitslos gemeldet. Durch die Neuausrichtung der Kurzarbeitsregelung konnte ein noch weit stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert werden. Dennoch wird lt. ÖNB erwartet, dass die Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2020 bei hohen 6,8% (lt. Eurostat Definition) liegen wird.
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Weitere Informationen
Kennzahlen zur wirtschaftlichen Situation
Bezugsebene: Land Vorarlberg
Zeitraum: Jahr
Datenquelle: Landesstelle für Statistik, Statistik Österreich, Wirtschaftskammer Vorarlberg
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