Ergebnisse der Europawahl 2024
Vom 6. bis 9. Juni 2024 fand die zehnte Direktwahl der Abgeordneten zum Europäischen Parlament statt. Große „Machtverschiebungen“ sind ausgeblieben, die Reihenfolge der drei stimmenstärksten Parteien (EVP vor S&D vor Renew) bleibt unverändert. Wie sieht die Zusammensetzung des neuen Parlaments aus und wie haben die Österreicher/innen und Vorarlberger/innen gewählt?
Die Wahlergebnisse in Europa
Europa hat gewählt. Die prognostizierten großen „Machtverschiebungen“ sind ausgeblieben, die Reihenfolge der drei stimmenstärksten Parteien (EVP vor S&D vor Renew) bleibt unverändert.
Aufgrund der geänderten Mandatszahlen (in der neuen Wahlperiode Anstieg von 705 auf 720 Sitze) sind die Ergebnisse der Jahre 2019 und 2024 in Mandatszahlen nur beschränkt vergleichbar, anschließend daher eine Orientierung an der prozentuellen Zusammensetzung:
- EVP Fraktion der Europäischen Volkspartei ist mit 25,11 % europaweit klare Wahlgewinnerin (188 Mandate, zuvor 176 oder 25 %).
- S&D Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament verliert leicht und kommt auf 18,89 % (136 Mandate, zuvor 144 bzw. 19,7 %).
- EKR Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer und ID Fraktion Identität und Demokratie – welcher die FPÖ zugehört - konnten Zugewinne verzeichnen, EKR kommt auf 83 Mandate bzw. 11,53 % und ID auf 58 Mandate bzw. 8,06 %.
- Renew Europe Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa – welcher NEOS zugehört - ist nunmehr die viertstärkste Fraktion und liegt bei 75 Mandaten bzw. 10,42 %.
- Grüne/EFA Fraktion der Grünen / Freie Europäische Allianz verzeichneten ein Minus von knapp 3 % und liegen bei 54 Mandaten bzw. 7,5 %.
- Die Linke Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament - GUE/NGL kommt mit 39 Mandaten auf 5,42 %.
Knapp 100 Abgeordneten fallen derzeit noch in die Gruppe der Fraktionslosen und der Sonstigen, können also noch keiner Fraktion zugeordnet werden. Hier sind noch Auswirkungen auf Fraktionsstärken möglich, eventuell die Gründungen neuer Fraktionen. Dies wird sich bis Anfang Juli zeigen, bis dann finden die konstituierenden Sitzungen der Fraktionen statt.
Die Wahlergebnisse europaweit und auf Ebene der einzelnen EU-Mitgliedstaaten finden Sie auf der Wahlergebnis-Webseite des Europäischen Parlaments.
Die Wahlergebnisse in Österreich und Vorarlberg
Die Wahl der Abgeordneten zum Europäischen Parlament fand in den einzelnen Mitgliedstaaten statt und spiegelt auch die dortigen politischen „Befindlichkeiten“. Für Österreich bzw. Vorarlberg stellen sich diese wie folgt dar:
- FPÖ Freiheitliche Partei Österreichs - Die Freiheitlichen ist in Österreich mit 25,4 %, Wahlgewinnerin, das sind 6 Mandate; Ergebnis in Vorarlberg 22,6 %.
- ÖVP Österreichische Volkspartei liegt in Österreich mit 24,5 % auf dem zweiten Platz, das sind 5 Mandate; Ergebnis in Vorarlberg 26,5 %.
- SPÖ Sozialdemokratische Partei Österreichs ist in Österreich mit 23,2 % drittplatziert, das sind 5 Mandate; Ergebnis in Vorarlberg 14,4 %.
- GRÜNE – Die Grüne Alternative erreichten in Österreich mit 11,1 %, den vierten Platz, das sind 2 Mandate; Ergebnis in Vorarlberg 15,7 %.
- NEOS – Das Neue Europa haben in Österreich 10,1 % erreicht, das sind 2 Mandate; Ergebnis in Vorarlberg 15,5 %.
- KPÖ Kommunistische Partei Österreichs mit österreichweit 3,0 % (Vorarlberg 2,1 %) und DNA – Demokratisch – Neutral – Authentisch mit österreichweit 2,7% (Vorarlberg 3,2 %) haben den Einzug ins Europäische Parlament verfehlt.
Wahlbeteiligung
Die gesamteuropäische Wahlbeteiligung lag im Durchschnitt bei 51 %. Dies stellt einen geringfügigen Anstieg gegenüber dem Jahr 2019 (50,66%) dar. Österreich lag mit 56,3 % zwar über dem europäischen Durchschnitt, aber unter der Wahlbeteiligung 2019 (59,8 %). Die Wahlbeteiligung in Vorarlberg lag bei 50,4 % (gegenüber 53 % 2019).
Wie geht es weiter?
Die neue Legislaturperiode beginnt offiziell am 16. Juli, dem ersten Tag der ersten Plenarsitzung des neuen Parlaments. Während dieser Plenartagung wählen die Abgeordneten den bzw. die neue/n Präsidenten/in des Europäischen Parlaments für eine Amtszeit von 2,5 Jahren.
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