Trinkwasser
Wussten Sie, dass Ihr Trinkwasser regelmässig überprüft wird? Lesen Sie mehr über die Kontrollen des Vorarlberger Trinkwassers .....
Das „Inverkehrsetzen“ von Trinkwasser, unserem wichtigsten Lebensmittel, ist im Lebensmittelgesetz und in der Trinkwasserverordnung geregelt.
Schon vor dem EU-Beitritt wurde die Trinkwasserkontrolle im österreichischen Lebensmittelbuch an die EU-Richtlinie von 1980 angepasst. 1998 wurde die EU-Richtlinie als Verordnung erlassen. Seither besteht auch die jährliche Untersuchungspflicht für Trinkwasserversorgungen. Im Jahr 2001 wurde die Trinkwasser-Verordnung an die geänderte EU-Richtlinie angepasst.
Für die ca. 150 größeren Wasserversorger (Ortswasserversorgungen und größere Wassergenossenschaften) wurden die vorgeschriebenen Probenahmestellen bereits festgelegt. Diese werden mindestens einmal jährlich und zu einem großen Teil zweimal jährlich kontrolliert.
Von den zahlreichen Kleinversorgungen, die ebenfalls verpflichtet sind, das Wasser mindestens einmal jährlich überprüfen zu lassen, werden jährlich ebenfalls etwa 150 – 200 überprüft.
Die anfallenden Untersuchungskosten sind von den Betreibern der Wasserversorgung zu tragen.
In der Öffentlichkeit ist kaum bekannt, dass das Trinkwasser regelmäßig kontrolliert wird, und dass die Betreiber dafür in Summe jährlich Millionenbeträge aufwenden.
Keine Probleme mit Gift- und Schadstoffen, ....
Verschmutzungs- und Schadstoffe sind - wenn überhaupt - nur in sehr geringen Spuren zu finden. Die großen Themen Nitrat und Pestizide sind in Vorarlberger Trinkwässern kein Problem. Seit 1994 wurden Nitratwerte von über 30 mg/l nicht mehr festgestellt. Im Laufe der letzten 10 Jahre ist bei vielen Vorkommen ein leichter Rückgang der Nitratwerte beobachtet worden. Die hohen Niederschlagsraten und die relativ geringen Ackerflächen begünstigen Vorarlberg im Vergleich zu Niederösterreich und der südlichen Steiermark.
Pestizide wurden in Vorarlberger Trinkwasserproben bisher nicht nachgewiesen. Organische Lösungsmittel, Mineralöle und Schwermetalle sind in der Regel ebenfalls nicht nachweisbar. Vereinzelt sind in Firmenbrunnen sehr geringe Spuren von halogenierten Kohlenwasserstoffen zu finden. Bei diesen wird aber eine stagnierende oder sinkende Tendenz beobachtet. Die verschärften Lager- und Verwendungsvorschriften und die Verbote der kritischsten Substanzen wirken sich allmählich positiv aus.
Die regelmäßigen chemischen Analysen der Trinkwässer sind vor allem wichtig, um Informationen über die Herkunft der Wässer zu erlangen und um langsame Veränderungen in den Einzugsbereichen zu erkennen.
.....dafür aber mit Keimen
Vorarlbergs Problembereich beim Trinkwasser sind die Keime.
Gute Quellen, deren Wasser vor dem Austritt monatelang im Boden ist, sind eher selten anzutreffen. Häufig weisen unsere genutzten Quellen auch Anteile an relativ frisch versickertem Oberflächenwasser auf. Mit diesen Anteilen gelangen viele Bodenkeime und je nach den örtlichen Gegebenheiten auch Fäkalkeime und möglicherweise Krankheitserreger ins Quellwasser. Grundwasser ist dagegen wesentlich seltener mit Keimen belastet als Quellwasser.
Gegen diese häufig auftretenden Keimbelastungen werden Schutzgebiete eingerichtet und Aufbereitungsanlagen installiert. Derzeit sind in über 60 Vorarlberger Gemeinden Aufbereitungsanlagen vorhanden, bzw. wird aufbereitetes Wasser abgegeben. Manchmal sind nur kleine Versorgungsteile, manchmal ist das ganze Versorgungsnetz betroffen.
Schon seit vielen Jahren ist die UV-Desinfektion das häufigste Aufbereitungsverfahren. Dabei wird das Wasser an einer unbeschichteten Leuchtröhre aus Quarzglas vorbeigeleitet und die im Wasser vorhandenen Keime werden durch die starke UV-Strahlung abgetötet. Der Vorteil dieser Methode ist, daß dem Wasser nichts zugesetzt wird und es geruchlich und geschmacklich völlig unverändert bleibt. Daneben bestehen immer noch Chlorungsanlagen. Diese werden aber zunehmend durch UV-Anlagen ersetzt
Es ist selbstverständlich, daß die Kontrolle dieser Aufbereitungsanlagen ein Schwerpunkt ist, da sie sorgfältig gewartet werden müssen und defekte Anlagen dem Wasserkonsumenten im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlagen können.
Kontrolle von der Quelle bis zum Wasserhahn
Es wird aber nicht nur geprüft, ob diese Anlagen einwandfrei arbeiten, sondern noch zusätzlich an Stellen im Versorgungsnetz Proben entnommen, um sicher zu gehen, dass die Wasserqualität auf dem Weg zum Konsumenten nicht durch eingeschleppte Verunreinigungen beeinträchtigt wird.