Schutzgebiete in Vorarlberg
Die Vielfalt unserer Natur- und Kulturlandschaft spiegelt sich in der Fülle und Anzahl der Schutzgebiete in Vorarlberg wieder. Sie schützen den Tier- und Pflanzenreichtum, die vielen verschiedenen Lebensräume für die Vorarlberg auch eine österreichweite und sogar europäische Verantwortung trägt, wie zum Beispiel bei den Mooren und dem Bodenseevergissmeinnicht.
Schutzgebiete wurden in jenen Landschaften ausgewiesen, die sich durch einen besonders hohen Anteil an ökologisch wertvollen Lebensräumen auszeichnen, in denen seltene Pflanzen und Tiere leben. Das Rheindelta ist bereits seit den 1940er Jahren Naturschutzgebiet und somit das älteste Schutzgebiet Vorarlbergs; bis heute folgten zahlreiche weitere. Derzeit gibt es in Vorarlberg zwei Landschaftsschutzgebiete, drei Pflanzenschutzgebiete, je neun geschützte Landschaftsteile und örtliche Schutzgebiete, zwei Biosphärenparks und eine Ruhezone. Dazu kommen 25 Naturschutzgebiete und 39 „Europaschutzgebiete“, also Natura-2000-Gebiete, deren Fläche teilweise ident mit Schutzgebieten anderer Kategorien ist. Eine Sonderstellung hat der „Streuewiesenbiotopverbund Rheintal-Walgau“, der mit mehr als 4000 im Talraum verstreuten Einzelgrundstücken über 600 ha Streuwiesen schützt. Es ist dies ein besonderer Erfolg des Naturschutzes im dicht besiedelten Talraum Vorarlbergs, wo im Vergleich zu anderen Regionen noch erstaunlich viele Feuchtwiesen naturnah bewirtschaftet werden. Durch die Natura-2000-Gebiete ist Vorarlberg Teil des europaweiten Netzes an Schutzgebieten, das eine Vielzahl an Lebensräumen umfasst. Große Verantwortung hat Vorarlberg beispielsweise für die Erhaltung von Hochmooren, Pfeifengraswiesen, Schlucht- und Hangmischwäldern oder von Spirkenwäldern.
Im Biosphärenpark Großes Walsertal, der eine ganze Talschaft umfasst, wird besonderer Wert auf ein abgestimmtes Miteinander von Mensch und Natur gelegt. Das Große Walsertal ist übrigens der erste Biosphärenpark Österreichs, der nach den strengen Sevilla-Richtlinien des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ aus dem Jahr 1995 anerkannt wurde.
Die Schutzgebiete umfassen alle Landschaftstypen von der Rheinmündung am Bodensee bis zum Hochgebirge des Verwalls im Montafon.
Eine Liste der Schutzgebiete finden Sie hier.
Management von Schutzgebieten:
Schutzgebiete werden in vielfältiger Weise genutzt, müssen oft sogar bewirtschaftet werden, weil viele Lebensräume erst durch die naturnahe Nutzung entstanden sind. Schutzgebiete sind keine isolierten Inseln in der Landschaft; Einflüsse von außen wirken auf Arten und Lebensräume in den Schutzgebieten. Deshalb dürfen diese Gebiete nicht einfach sich selbst überlassen werden, ist eine Betreuung erforderlich. Der ökologische Zustand ist zu erheben, Entwicklungsziele und Erhaltungsmaßnahmen sind festzulegen. Ein geeignetes Instrument hierfür sind Managementpläne. Für etliche Schutzgebiete, darunter alle Natura 2000-Gebiete, wurden solche Managementpläne bereits erstellt und zugleich die verantwortlichen Personen bestimmt. Im ältesten Schutzgebiet Vorarlbergs, dem Rheindelta, existiert seit 1985 sogar eine hauptamtliche Betreuung. Seit mehr als 20 Jahren kooperieren hier Naturschutz und Landwirtschaft – beispielsweise bei der Pflege von Feuchtwiesen.
Naturdenkmale:
Bäume, Höhlen, Gesteinsformationen sogar eine ganze Schlucht (z.B. Rappenlochschlucht in Dornbirn) kann als Naturdenkmal ausgewiesen werden. Naturdenkmale sind Einzelschöpfungen oder kleinräumige Erscheinungsformen in der Natur deren Erhalt von regionalen oder überregionalen Interesse ist. Kriterien sind Eigenart, Schönheit, Seltenheit aber auch wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung. Die Bezirkshauptmannschaft und Gemeinden können Naturdenkmale per Verordnung ernennen.
Rechtliche Grundlagen:
Die aktuellen Schutzgebietsverordnungen finden Sie im Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS). Die Grundlage zur Ausweisung von Schutzgebieten bilden das Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung und die Verordnung der Landesregierung zur Durchführung des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung.
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