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Demokratie in der Schule – mit dem Modell der Schüler*innen-Haushalte

Ein Modell für Schulen bei dem Schüler*innen demokratische Entscheidungsprozesse lernen und ausprobieren können.

Das Wort Demokratie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Volksherrschaft“. Das Volk bestimmt, wie Gemeinschaft gelebt werden kann. Um für Schüler*innen dieses abstrakte Wort und den dahinterliegenden Ablauf verständlich zu machen, sind Schüler*innen-Haushalte im Jahr 2023 zum ersten Mal in Vorarlberg durchgeführt worden. Dabei wurden Schüler*innen aktiv in die Gestaltung der Schule miteinbezogen. Die Pilotprojekte an den Schulen in Bludenz und Rankweil waren mit einer fast 90% Wahlbeteiligung ein vielversprechender Start.


Wie läuft ein Schüler*innen-Haushalt ab?

Ein Schüler*innen-Haushalt beinhaltet mehrere Phasen, in denen die Schüler*innen abstimmen, für welche Projekte der zur Verfügung stehende Geldbetrag (3.000 Euro) an der Schule genutzt werden sollte.

Der Schüler*innen-Haushalt wird in der Schule vorgestellt (Phase: Bekanntmachung) und im Folgenden bildet sich ein Planungsteam aus interessierten Schüler*innen begleitet von 1-2 Lehrer*innen (Phase: Planungsteambildung). Das Planungsteam ist für die gesamte Koordination der einzelnen Phasen verantwortlich. Ideen und Vorschläge für Umsetzungsprojekte werden in der gesamten Schule gesammelt und gemeinsam geprüft (Phase: Iddensammlung u. -prüfung). Ist ein solches Projekt mit dem Budget möglich? Was braucht es dafür? Die Schüler*innen recherchieren mit Unterstützung der Lehrpersonen die Informationen.

Sobald klar ist, welche Projekte zur Wahl stehen, startet der Wahlkampf (Phase: Wahlkampf u. Wahl).

Das Gewinnerprojekt wird in einer Wahl entschieden. In der Phase der Umsetzung recherchiert das Planungsteam nach Angeboten für die Gewinneridee und es folgt die Umsetzung (Phase: Umsetzung).


Pilotprojekte in Vorarlberg
In Vorarlberg haben bisher zwei Schulen Schüler*innen-Haushalte umgesetzt, die Mittelschule Rankweil West sowie die Mittelschule Bludenz.

Projektumsetzung in Rankweil:
In der Mittelschule Rankweil übernahmen Schüler*innen der dritten Klassen die Aufgaben des Planungsteams und die Verantwortung für die Umsetzung. Mit einer Wahlbeteiligung von fast 90% entschieden sich die Schüler*innen mehrheitlich für die Anschaffung von qualitativen Sitzsäcken für alle Klassen. Der Teamgeist im Planungsteam beeindruckte die Schulleitung, die nun gemeinsam mit den Jugendlichen an der Erstellung eines Leitbilds arbeiten möchte.

Projektumsetzung in Bludenz:
In der Mittelschule Bludenz setzte ein diverses Planungsteam, bestehend aus Vertreter*innen jeder Klasse, das Projekt um. Trotz organisatorischer Herausforderungen und einer etwas niedrigeren Wahlbeteiligung aufgrund von Krankmeldungen, wurde ein Boxautomat als Siegerprojekt gewählt. Die Einnahmen des Boxautomaten werden zum Teil gespendet und zum Teil für die Umsetzung der zweitplatzierten Idee, einem Schulfest, verwendet.


Gelungene Selbstermächtigung und freudige Demokratieerfahrung

Die Pilotschulen berichteten von einer beeindruckenden Begeisterung für das Format. Die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Entscheidungen zu treffen, motivierte die Schüler*innen sich aktiv einzubringen. Das Projekt führte dazu, dass die Schüler*innen Wünsche umsetzen und wichtige Anliegen außerhalb des Projekts kommunizieren konnten.

Für die erfolgreiche Umsetzung bedanken wir uns bei "Dialog Plus", die uns bei der erfolgreichen Umsetzung unterstütz haben. „Dialog Plus“ begleitete die Begleitpersonen an beiden Schulen während dem gesamten Prozess mit regelmäßigen Coachings online und vor Ort und diente als Schnittstelle zwischen dem Land Vorarlberg und den Schulen.


Wollen Sie mehr erfahren? 
Schülerhaushalt.at
SH Handbuch.de
Schüler*innehaushalt.de


 

Weitere Kontaktinformationen

Lydia Fischkandl
T +43(0)5574/511- 20611
lydia.fischkandl@vorarlberg.at