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Aktualisierung der Pflegepersonalprognose Vorarlberg

Vorarlberg stellt sich der personellen Herausforderung in der Pflege

Landesrätinnen Wiesflecker und Rüscher setzen auf Maßnahmen in der Ausbildung und zur Steigerung der Attraktivität von Pflegeberufen.

Die Präsentation der Pflegepersonalbedarfsprognose bis 2030 am 13. Jänner 2022 im Landhaus hat einmal mehr verdeutlicht, welch erhebliche Anstrengungen es braucht, um die Pflegeversorgung in Vorarlberg aufrecht zu erhalten. „Wir sind uns der brisanten Situation voll bewusst und stellen uns dieser Herausforderung“, betonten Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher einhellig und verwiesen auf eine Reihe von Maßnahmen, die ergriffen werden, um dem Personalmangel in der Pflege wirksam entgegen zu wirken. Das Land Vorarlberg setzt dabei vor allem auf gute und dem Bedarf optimal angepasste Ausbildungen, die Umsetzung eines angepassten Grade&Skill-Mixes und auf die Steigerung der Attraktivität von Pflegeberufen.

Die Berechnungen lassen darauf schließen, dass in der stationären und in der mobilen Langzeitpflege bis 2030 aufgrund von Pensionierungen oder Austritten über 680 Pflegekräfte ersetzt werden müssen und durch die demografische Entwicklung ein zusätzlicher Bedarf von ca. 780 Personen entstehen wird. Gegenwärtig sind insbesondere Pflegeheime von einem Mangel an diplomierten Fachkräften betroffen, der aus Sozialbetreuungsberufen zum Teil kompensiert werden kann. Der landesweite Bedarf an Diplompflegekräften, Pflegefachassistenz, Pflegeassistenz und bei den Sozialbetreuungsberufen könne bei einer konsequenten Umsetzung des optimierten Grade&Skill-Mixes mit den bestehenden Ausbildungskapazitäten gedeckt werden. Dabei steht die Ausbildung und Etablierung des Berufsbildes der Pflegefachassistenz im Mittelpunkt, so Landesrätin Rüscher.

Dementsprechend gelte es die in der Prognose beschriebenen Entwicklungspotenziale in den Bereichen Personalanwerbung und Personalbindung sowie zur Effizienzsteigerung zu nützen, sind sich die beiden Landesrätinnen einig. So seien vermehrt Aktivitäten zu setzen, um den mit der jüngsten Gesetzesnovelle eingeführten Beruf der Pflegefachassistenz besser bekannt zu machen und mehr Menschen für diese Ausbildung zu motivieren. Darüber hinaus ist es notwendig, einmal in der Pflege angestellte Personen im Beruf zu halten. Das erfordert Flexibilität und Kreativität in Sachen Arbeitsorganisation, Arbeitskultur und Führung. „Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen individuell angepasste Arbeitszeitmodelle, Dienstplansicherheit und die sorgfältige Einschulung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, damit diese nicht überfordert werden und das Unternehmen gleich wieder verlassen“, erklärte Landesrätin Wiesflecker. Ein Masterplan werde gerade erarbeitet, in dem in mehreren Handlungsfeldern Maßnahmen definiert werden.

Landesrätin Rüscher verwies auf die in der Landessanitätsabteilung eingerichtete Steuerungsgruppe zur besseren Koordination der Pflegeausbildungen und deren Anpassungen an den Bedarf, in der die Ausbildungseinrichtungen und die Krankenhausbetriebsgesellschaft ebenso wie Pflegeheime und die Hauskrankenpflege vertreten sind. Außerdem können Synergien genutzt werden, indem die Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Lande zu einer einzigen mit drei Standorten zusammengeführt werden. Ergänzend dazu wird eine zentrale Praktikumvergabestelle für die Auszubildenden aufgebaut.