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LIFE AMooRe – Austrian Moor Restoration

Mit 1.1.2024 startete das größte Moorprojekt Österreichs mit dem Titel „LIFE AMooRe – Austrian Moor Restoration“. Anlässlich des heurigen Weltfeuchtgebietstags wurde das Projekt in einer Pressekonferenz mit BM Gewessler (BMK), BM Totschnig (BML), LR Zadra (V), LR.in Lackner (STMK) und LR.in Rosenkranz (NÖ) der Öffentlichkeit präsentiert.

LIFE AMooRe zielt darauf ab, die Umsetzung der Moorstrategie Österreich 2030+ (Österreichische Moorstrategie 2030+ (vorarlberg.at)) in Gang zu bringen. Einerseits durch direkte Maßnahmensetzung innerhalb des Projekts, andererseits durch die Erarbeitung der notwendigen Grundlagen sowie Handlungs- und Entscheidungsmechanismen für die weitere Umsetzung nach Projektende bis 2050. Das Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Wissenschaft wird durch das EU-Förderprogramm LIFE ko-finanziert.


Projektleitung: Amt der Vorarlberger Landesregierung – Abteilung Umwelt- und Klimaschutz
Projektpartner: insgesamt 13

  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), Abteilung I/6 - Hochwasserrisikomanagement
  • Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Abteilung V/10 - Nationalparks, Natur- und Artenschutz
  • Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz
  • Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz
  • Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung Natur- und Umweltschutz
  • Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung Umwelt- und Raumordnung
  • Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz
  • Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz
  • Universität Wien
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • 3 Assoziierte Partner: Stadt Wien, Amt der Burgenländischen Landesregierung und Amt der Kärntner Landesregierung

Projektdauer: 10 Jahre (1. Jänner 2024 - 31. Dezember 2033)
Gesamtprojektkosten:  44,23 Millionen Euro (davon 60% EU-Förderung)

EU-Förderprogramm: LIFE, Teilprogramm Natur und Biodiversität
Projektnummer: LIFE22-IPN-AT-LIFE AMooRe (101104368)

Österreich besitzt in etwa 30.000 ha Moore, jedoch ist der Erhaltungszustand dieser Flächen besorgniserregend (rep0741.pdf (umweltbundesamt.at). Diese kritische Situation erfordert substanzielle Veränderungen auf vielen Ebenen. Mit der von UN und EU 2021 eingeleiteten Dekade zur Wiederherstellung unserer Ökosysteme, sind die Mitgliedstaaten nun ermutigt, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen und im Zuge dessen auch die Situation ihrer Moore zu verbessern. Vor diesem Hintergrund wurde die Moorstrategie Österreich 2030+ erstellt, in der sämtliche notwendigen Handlungsfelder für einen langfristigen Moorschutz in Österreich in einem breiten Partizipationsprozess erarbeitet wurden. Das gegenständige Projekt wurde ins Leben gerufen, um die Umsetzung der Moorstrategie zu initiieren und damit einen flächigen Moorschutz in Österreich zu ermöglichen. Nur ein intaktes Moor kann seinen vielfältigen Ökosystemfunktionen nachkommen. So sind diese Flächen nicht nur für den Klimaschutz bedeutend, indem sie Kohlenstoff speichern, sondern leisten auch wesentlich einen Beitrag zur Klimawandelanpassung. Für den Hochwasserschutz sind intakte Moore wichtige natürliche Retentionsflächen, die Überschwemmungen abmildern können, indem sie Wasser speichern und dann langsam wieder abgeben. Diese Funktion ist gerade in Zeiten erhöhten Aufkommens von Starkniederschlägen bedeutend, da diese überall und jederzeit auftreten können. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle in Wasserkreisläufen und tragen zur Sicherung unseres Trinkwassers bei. Daneben sind Moore Lebensraum vieler spezialisierter und bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Das Projekt

LIFE AMooRe soll gemeinsam mit allen direkt und indirekt Betroffenen die entscheidenden Mechanismen auf Basis von Good-Practice-Projekten entwickeln. Damit werden im Projekt kombiniert strategische und praktische Maßnahmen kombiniert. Der Schutz der Moore und Torfböden liegt im Wesentlichen im Verantwortungsbereich der Bundesländer, allerdings finden viele Prozesse auf einer übergeordneten Ebene statt. Es gilt daher gezielt Schnittstellen zwischen allen Ebenen einzurichten bzw. vorhandene zu erweitern. Handlungsprioritäten sind zu definieren und langfristige Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Vorhandene Widersprüche auf Verwaltungsebene sollen ausgeräumt und der Moor- und Torfbodenschutz der gesellschaftlichen Relevanz folgend verstärkt berücksichtigt werden. Da der Schwerpunkt bislang bei der Wiedervernässung von Hochmooren lag, bestehen Wissensdefizite (z.B. Niedermoore), die gezielt aufgearbeitet werden müssen. Durch die Bündelung von Fachwissen und anhand der zahlreichen, fachlich breit ausgerichteten Umsetzungsprojekte soll der angewandte Moorschutz in Österreich professionalisiert werden.

Ausgewählte Maßnahmen

  • Governance: Austausch und Einbindung der Fachbereiche Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Erwerbsgartenbau, Wasserwirtschaft, Klimapolitik, Raumplanung und Tourismus sowie Erarbeitung gemeinsam tragbarer Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zu konkreten Fragestellungen im Moorschutz
  • Wissensaufbau durch Erarbeitung von Handlungsgrundlagen für den Moorschutz und Wissenstransfer an Umsetzende
  • Umsetzung durch Good-Practice-Projekte in rund 40 Moorgebieten in Österreich auf einer Fläche von ca. 1.400 ha, davon ca. 1.165 ha begünstigte Fläche mit 13 verschiedenen Lebensraumtypen und 37 Arten von hohem Naturschutzwert
  • Monitoring der Umsetzungsprojekte und der Umsetzung der Moorstrategie
  • Projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit und Networking

Kontaktdaten

Umwelt- und Klimaschutz

Postanschrift: Landhaus, 6901 Bregenz

Standortanschrift: Jahnstraße 13-15, 6900 Bregenz

T +43 5574 511 24505

F +43 5574 511 924595

umwelt@vorarlberg.at

Kundenverkehr:
Persönliche oder telefonische Vorsprachen von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr, nachmittags nach vorheriger Vereinbarung. Entgegennahme schriftlicher Eingaben: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 14 Uhr. Ausgenommen sind gesetzliche Feiertage und Tage ohne Dienstbetrieb.

Weitere Kontaktinformationen

Auskunftsperson: Mag.a Christiane Machold