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Kinderschutz Vorarlberg - Gewaltverbot in der Erziehung

Öffentlichkeitskampagne der Kinder- und Jugendhilfe

Ausgangssituation

Mit 1. März 2017 wurde die Zuständigkeit für das Gesamtsystem „Kinderschutz Vorarlberg“ dem Fachbereich Kinder- und Jugendhilfe, Abteilung Gesellschaft, Soziales und Integration, übertragen. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt und anderen Formen der Gefährdung ihres Wohls ist DIE zentrale Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe (KJH).

Deutsche und österreichische Umfragen und Studien zu Erziehungspraktiken weisen aus, dass zwischen 7 und 10 % der befragten Jugendlichen im Alter von 15 Jahren nach eigenen Angaben im letzten Jahr zumindest gelegentlich, wenn nicht sogar des Öfteren in einer Form gezüchtigt worden sind, dass von Misshandlung gesprochen werden kann. Bis zu 25 % der 6 bis 14-Jährigen leiden unter einem „gewaltbelasteten Erziehungsstil“. In Vorarlberg muss angenommen werden, dass ca. 1.100 Kinder und Jugendliche pro Jahrgang, also bis zu 25 % der Minderjährigen im Alter zwischen 6 und 14 Jahren, alle Sanktionsformen, einschließlich mehrmaliger schwerer Körperstrafen, erleben und dass ca. 7 % der Kinder – das sind 300 Minderjährige pro Jahrgang – gravierenden körperlichen Angriffen ausgesetzt sind.

Bereits 1989 wurde in Österreich die Kinderrechtekonvention in Form eines gesetzlich verankerten Gewaltverbotes in der Kindererziehung umgesetzt. Gemäß einer Studie mit dem Titel „25 Jahre Gesetz des Gewaltverbots 2014“ wussten jedoch („nur“) 58 % der Befragten, dass es in Österreich ein Verbot von Gewalt in der Erziehung gibt. Im Vergleich zu einer Studie im Jahr 2009 „Familie – kein Platz für Gewalt!(?)“ bedeutet dies eine Steigerung des Bekanntheitsgrades des Gesetzes in den letzten fünf Jahren von 32 % auf 58 %.

 


Kampagnenziel

Vorrangiges Ziel der Kampagne ist es, den Bekanntheitsgrad des „Gewaltverbots in der Erziehung“ in der breiten Bevölkerung Vorarlbergs weiter zu steigern und diese für das Thema zu sensibilisieren.

Folgende Kernbotschaften werden kommuniziert:

Gewalt gegen Kinder geht uns alle an!

Gewalt gegen Kinder findet tagtäglich in unserem eigenen, direkten Lebensumfeld statt!

Wir alle müssen gegen Gewalt an Kindern handeln und für den Schutz von Kindern eintreten!

 


Inhaltliches / grafisches Konzept

Aktuelle Studien gehen davon aus, dass 7 % aller Kinder und Jugendlichen in Vorarlberg gravierenden körperlichen Angriffen ausgesetzt sind. Diese erschütternde Zahl ist der Ausgangspunkt für die aktuelle, nur auf Text basierende Kampagne. Mithilfe von statistischen Beispielen wie dem folgenden soll die Tragweite des gesellschaftlichen Problems näher gebracht werden.

Bus-Infoscreen:

Dieser Bus bringt täglich 370 Kinder sicher nach Hause.

Wussten Sie, dass 25 von ihnen dort Opfer von Gewalt werden?

 


Die Umsetzung

Es werden Orte bespielt, die von Kindern im Alltag frequentiert werden oder eine Verbindung zur kindlichen Welt haben.

Die Statistik-Beispiele werden inhaltlich an verschiedene Orte und Medien angepasst.

Durch das inhaltliche Maßschneidern an lokale Zielgruppen werden die Zahlen für den Leser/die Leserin persönlich relevant: „Was ...?! Das geschieht in meinem unmittelbaren Umfeld?!“

 


Die drei Phasen der Kampagne

Statistische Aussagen   

A / Allgemein: Diese Aussagen treffen auf ganz Vorarlberg zu bzw. werden diese über „neutrale Kanäle“ wie Bus/Kino/Radio/Zeitung verbreitet.

Plakat in Bus

B / An den Aufstellungsort angepasst: Nach Absprache mit der jeweiligen Gemeinde werden  individualisierte Beispiele an öffentlichen Plätzen aufgestellt.

Plakat mit Text: 4.014 Vorarlberger Kinder erleben gerade ihr erstes Schuljahr. Obwohl es verboten ist, werden 281 von ihnen zuhause Opfer von Gewalt.

  

Kinder sprechen Eltern an

Die Worte von Kindern sind der beste Weg, um Eltern emotional zu erreichen. Es ist die einzige Möglichkeit, wie vermieden werden kann, dass sich die Betroffene „von oben herab“ und mit Zeigefinger behandelt fühlen.

  

Handlungsalternativen aufzeigen

Handlungsalternativen können am glaubwürdigsten von jenen Personen aufgezeigt werden, die früher selbst Gewalt angewendet haben und denen es gelungen ist, einen Ausweg zu finden.

Neben Auszügen von Exit-Strategien in der Print-Kommunikation wollen wir die Betroffene ihre Erfahrungen auch persönlich erzählen lassen. Dazu sind Video und soziale Kanäle die geeigneten Medien.


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