14. Integrationskonferenz - Zusammenleben in Vielfalt
Das Zusammenleben und Zusammenarbeiten in Vielfalt waren die Schwerpunkte der 14. Integrationskonferenz am Dienstag, 19. Juni 2018 im vorarlberg museum in Bregenz. Kontakt und Kooperation sind wichtige Bestandteile sozialer Integrationsprozesse. Unter dem Motto „gute Praxis“ in Vorarlberg präsentierten verschiedene Institutionen ihre Erfahrungen. Den wissenschaftlichen Hintergrund lieferten Prof.in Ursula F. Ott (Kingston University, London) und Dr.in Eva Grabherr (okay. zusammen leben).
Dr.in Eva Grabherr hielt in Ihrem Vortrag fest: „Die ‚Kontakthypothese‘ besagt, dass häufiger Kontakt zu Mitgliedern anderer Gruppen die Vorurteile gegenüber diesen Gruppen reduziert. Begegnungen und Kontakt entfalten besonders gut ihr Potential für den Abbau von gruppenbezogenen Vorurteilen und ermöglichen Menschen zu Promotoren und Promotorinnen von wirksamen Begegnungen über die Grenzen von Herkunftskulturen und Verschiedenheit hinweg zu werden. Dies geschieht in ihrem Alltag, in ihrem Beruf oder als Gestaltende sozialer Begegnungsräume.“
Speziell das gegenseitige Verständnis ist wichtig, wie Prof.in Ursula F. Ott erläuterte: „Das Zusammenleben zwischen Menschen mit verschiedenen Kulturen wird durch die Kenntnis des eigenen Profils und jenes des Gegenübers erleichtert. Kulturtypen sind dynamisch, sie verändern sich zum positiven, je mehr man mit anderen Kulturen zu tun hat. Konfliktmechanismen werden entwickelt und tragen zum besseren Verständnis zwischen den Individuen, Gruppen, Kulturen und Gesellschaften bei. Die Schwierigkeit ist es sich in die Kultur eines anderen hineinzudenken und verschiedene kognitive Programme nicht persönlich zu sehen, jedoch als Lernprozess, der den Horizont erweitert.“
Diesen Ausführungen stimmt auch Landesrat Gantner zu: „Kontakt und Kooperation sind wichtige Motoren in sozialen Integrationsprozessen. Wo diese passieren, fördern sie das Zusammenleben und die Zusammenarbeit. Das Gemeinsame wird vor das Trennende gestellt, wenn ein gemeinsames Ziel und Interesse verfolgt wird. Dabei stehen der persönliche Kontakt und die Begegnung im Vordergrund und mindert Vorurteile und Konflikte.“
Zur „guten Praxis“ wurden Erfahrungen aus den Projekten „Deutsch am Arbeitsplatz – Wir verstehen“, „Islamischer Friedhof Altach“, „You never know – Man kann nie wissen“ sowie „mehr Sprache – Offenes Lesezimmer“ präsentiert.