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In der Vielfalt liegt die Kraft

Was haben Roger Federer, Michael Jordan, Wayne Gretzky und Michael Phelps gemeinsam? Bevor sie ihre Weltkarriere im Tennis, Basketball, Eishockey und Schwimmen einschlugen, haben sie eine ganze Reihe anderer Sportarten sehr aktiv betrieben. Die Spezialisierung auf den Sport, in dem sie Weltruhm erlangten, erfolgte erst zu einem überraschend späten Zeitpunkt. Ähnliches gilt für die Williams-Schwestern, die auch in der Leichtathletik, im Turnen und Taekwondo durchaus hätten Karriere machen können. Oder für Tiger Woods, der ein talentierter Leichtathlet und Baseballspieler war. Jüngstes Beispiel ist der Südtiroler Jannik Sinner, der als Kind die Wahl zwischen Profitennis und italienischer Skinationalmannschaft hatte.

Nicht nur diese bekannten Namen zeigen: Viele später erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler hatten in jungen Jahren einen polysportiven Hintergrund. Dies wird von wissenschaftlichen Studien eindrucksvoll belegt, wie Marc Philippe vom Olympiazentrum Vorarlberg erzählt. Seine wesentlichen Erkenntnisse:

  • Talent und sportlicher Erfolg in jungen Jahren sagen wenig über das sportliche Potential im Erwachsenenalter aus. Eine gelingende Talentförderung legt einen besonderen Fokus auf eine kontinuierliche Leistungsentwicklung. Oberste Priorität ist es, die Motivation für sportliche Betätigung zu maximieren.
  • Eine nachhaltige Talentförderung priorisiert nicht den kurzen sportlichen Erfolg. Das Kernthema ist die Entwicklung der individuellen Leistungsfähigkeit. Dabei ist ein durchgängiger Trainingsprozess die Basis für eine positive Entwicklung. Verletzungen sind die häufigsten Ursachen für ein verfrühtes Karriereende und sind zudem mitverantwortlich, dass Sport weniger Spaß macht, was zu Motivationsverlusten führen und auch längerfristige gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann.
  • Ein polysportiver Hintergrund hat einen besonders ausgeprägten Effekt, wenn die Disziplinen neben der Hauptsportart auch durch ausgebildete Trainerinnen und Trainer angeleitet werden und nicht „nur“ nebenher stattfinden.
  • Die Vorteile eines polysportiven Ansatzes werden vor allem darin gesehen, dass eine längerfristige sportliche Entwicklung durch mehr Motivation und eine Reduktion von physischen wie psychischen Überlastungen ermöglicht wird. Des Weiteren geht man davon aus, dass das motorische Lernkapital besser ausgeschöpft werden kann.  
  • Als Paradebeispiele für polysportive Ansätze gelten Norwegen und vor allem Island, wo Sport in einem sehr engen Zusammenhang mit Gesundheitsförderung und Suchtprävention gesehen wird. Signifikant in Island ist, dass kein Spitzensportmodell für den Nachwuchs existiert und in jungen Jahren kein Unterschied zwischen Spitzen- und Breitensport gemacht wird. Die meisten Vereine sind Multisportvereine mit bis zu 13 Sportarten. Sport als sinnstiftende und verbindende Gemeinschaft, dieses Ziel haben sich zahlreiche isländische Vereine in ihr Leitbild geschrieben, was durch großzügige Trainingszeiten und bestens ausgebildete Betreuerinnen und Betreuer für alle Altersstufen untermauert wird.

Mehr dazu im neuen Sportjahrbuch, das am 11. April erscheint.

Autor: Michael Dünser

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