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Großer Weitblick im Großen Walsertal: Bürger*innen gestalten die Zukunft ihres Tals

Im Herbst 2024 begann im Großen Walsertal ein einzigartiger Beteiligungsprozess, der die Bewohner*innen dazu einlud, aktiv an der Zukunft ihrer Region mitzuwirken.

Begleitet vom Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) und unterstützt durch die Beratungen von E.C.O. und sentum, ermöglichte dieser Prozess den Menschen im Tal, eine Zukunftsvision für die Region zu entwickeln und konkrete Empfehlungen zu formulieren.

Die Werkstatt fürs Tal: Großwalsertaler*innen kommen zusammen

Der Höhepunkt des Prozesses war die Werkstatt fürs Tal mit diversen Veranstaltungen vom 4. bis zum 6.  Oktober. Zur Teilnahme am Beteiligungsformat Zukunfts.Dialog wurden neben der klassischen Bewerbung über Flyer und Plakate auch 140 Personen per Zufallsauswahl aus dem Melderegister ermittelt und postalisch zur Teilnahme eingeladen. Diese gezielte Ansprache ermöglichte es, auch Menschen zu erreichen, die sich sonst vielleicht nicht aktiv eingebracht hätten.

Für den Zukunfts.Dialog trafen sich Bewohner*innen persönlich, um in intensiven Gesprächen über die Zukunft ihrer Region zu diskutieren. Das FEB begleitete die Veranstaltung beratend und erlebte, wie Menschen, die sich teilweise zum ersten Mal begegneten, gemeinsam Ideen und Empfehlungen erarbeiteten. Der erste Tag des Zukunfts.Dialogs widmete sich den Themen Gemeinsamkeiten und Trends. Die Teilnehmenden erkundeten, was die Menschen im Großen Walsertal verbindet und was ihre gemeinsame Identität ausmacht. Zudem wurden künftige Herausforderungen und Chancen für die Region diskutiert.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf der Gegenwart und Zukunft. Die Gruppe reflektierte, was bisher gut oder weniger gut lief und erarbeitete eine gemeinsame Vision für die kommenden Jahre. Dabei entstand ein breites Themenspektrum:

  • Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft
  • Stärkung der Gemeinschaft
  • Förderung eines Tourismus, der die Natur wertschätzt
  • Verbesserung der Mobilität
  • Attraktiven Wohn- und Lebensraum schaffen bzw. erhalten
  • Regionale Wertschöpfung stärken
  • Investitionen in Bildung und Forschungsprojekte weiterführen
  • Fokus auf Klimaschutz und Klimawandelanpassung
  • Gemeindeübergreifende Verwaltung und Politik als Ziel verfolgen
  • Förderung des Ehrenamts und der Kooperation von Vereinen
  • Kommunikation durch Biosphärenparkregion und Gemeinden stärken
  • Familienfreundlichkeit als Schlüssel zur Zukunft des Großen Walsertals

 

Begleitende Online-Konsultation für alle Bewohner*innen

Parallel zum Zukunfts.Dialog fand von September bis zum 6. Oktober eine Online-Konsultation statt. Über die Plattform vorarlberg.mitdenken.online konnten alle Bewohner*innen des Großen Walsertals ihre Ideen einbringen und Fragen zur Zukunft des Tals beantworten: Was ist wertvoll und sollte erhalten bleiben? Was würde das Leben im Tal noch verbessern? Wie sieht das Große Walsertal im Jahr 2034 aus? Diese Plattform bot eine einfache Möglichkeit, sich aktiv an der Zukunftsplanung zu beteiligen, unabhängig davon, ob man am Zukunfts.Dialog teilnehmen konnte oder nicht.

Inspiration durch konkrete Beispiele: Zukunfts.Tun und Zukunfts.Kunst

Am 6. Oktober folgten im Rahmen von Zukunfts.Tun und Zukunfts.Kunst Fachvorträge und Praxisbeispiele für innovatives Handeln. Das Projekt „Einfach machen“, unter der Leitung des Vorarlberger Energieinstituts, motiviert Menschen dazu, Ideen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit umzusetzen und zeigte auf, wie man selbst aktiv zur Zukunft des Tals beitragen kann. Die Praxisbeispiele lieferten wertvolle Anregungen und konkrete Inspiration für eigenes Engagement.

Resonanzgruppe und Fach-Workshops für vertiefte Planung

In einer Resonanzgruppe am 8. Oktober, an der Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Fachbüros teilnahmen, wurden die Ergebnisse der Beteiligung diskutiert und zukünftige Schritte daraus abgeleitet. Zentrale Erkenntnisse aus dem Prozess sind bereits auf vorarlberg.mitdenken.online veröffentlicht, werden auf kommende Entscheidungen im Tal Einfluss nehmen und auch in Fach-Workshops im Frühjahr 2025 wieder aufgegriffen. In diesen Workshops werden Expert*innen und Vertreter*innen der Verwaltung konkrete Maßnahmen für die Zukunft des Tals entwickeln und dabei die Handlungsfelder des neuen Leitbilds vertiefen.

Umsetzung und langfristige Einbindung in die Entwicklung des Tals

Die Ergebnisse dieses Beteiligungsprozesses werden auf zwei Wegen genutzt: Zum einen fließen die Ideen in ein neues Leitbild ein, das als Orientierung für die Zukunft des Großen Walsertals dient. Zum anderen werden konkrete Pläne und Maßnahmen entwickelt, um die Vorschläge Schritt für Schritt umzusetzen. Diese Pläne werden in bestehende Projekte und Programme der Region integriert, damit die Ideen der Bürger*innen langfristig in die regionale Entwicklung einfließen und Wirkung zeigen.

Ein lebendiger Prozess mit großer Beteiligung

Der Zukunfts.Dialog, die begleitende Online-Konsultation und die abschließenden Workshops haben den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung im Großen Walsertal gelegt und dienen als Modell für zukünftige Beteiligungsprozesse. Die Ergebnisse des Prozesses sowie aktuelle Entwicklungen werden fortlaufend auf vorarlberg.mitdenken.online veröffentlicht.

Dieser Beteiligungsprozess zeigt, wie Bürger*innen aktiv an der Gestaltung ihrer Region teilhaben können. Durch die Vielfalt der Teilnehmenden und den offenen Austausch konnte ein breites Spektrum an Ideen gesammelt und in konkrete Handlungsempfehlungen überführt werden. Das Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB) und die REGIO Großes Walsertal setzen sich dafür ein, dass die Stimmen der Bürger*innen gehört werden und in die Entwicklung des Tals einfließen.

Weitere Kontaktinformationen

Mag. (FH) Klemens Thaler
T+43(0)5574/511- 20617
klemens.thaler@vorarlberg.at