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Covid-19 Abwasser-Monitoring

An Covid-19 erkrankte Personen scheiden meist schon einige Tage vor dem Auftreten von Symptomen über Stuhl und Speichel Virenpartikel aus. Die darin enthaltenen Erbinformationen (RNA) können im Abwasser nachgewiesen werden. Das Abwasser-Monitoring bildet daher das Infektionsgeschehen im Einzugsgebiet der jeweiligen Kläranlagen ab.

Der nachfolgende „Link“ führt zur grafischen Darstellung des Verlaufs der Virenlast (auf Ammonium normiert) im Abwasser der sechs untersuchten Vorarlberger Kläranlagen. Zusätzlich werden im zeitlichen Verlauf die Anteile der im Abwasser nachgewiesenen Varianten dargestellt.

Hier die aktuellen Ergebnisse

Der Abwasserstrom wird zum Datenstrom

Das SARS-CoV-2 Abwasser-Monitoring kann das Infektionsgeschehen im Einzugsgebiet einer Kläranlage durch die Bestimmung der Virenlast im Abwasser abschätzen. Auch ist die Bestimmung der jeweiligen Varianten und Untervarianten von SARS-CoV.2 im Abwasser möglich. Die methodischen Grundlagen wurden im Rahmen des Bund-Bundesländerkooperationsprojekts “Coron-A“ geschaffen. Aus dem Forschungsprojekt sind sehr rasch verschiedenste Monitoring-Systeme entstanden. Seit dem Januar 2022 wird das österreichweite „nationale SARS-CoV-2 Abwassermonitoring“ vom Institut für gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck durchgeführt. Die Überwachung des Abwassers ist im Vergleich zu Humantestungen sehr preisgünstig und die Ergebnisse sind aussagekräftiger da sie von der Teststrategie unabhängig sind. Neue Varianten können zudem frühzeitig erkannt werden.
In Vorarlberg wird der Abwasserzulauf von sechs Kläranlagen zweimal wöchentlich überwacht. Damit ist die Beobachtung des Infektionsgeschehens von rund ¾ der Vorarlberger Bevölkerung gewährleistet. Damit alle Daten aus Vorarlberg transparent zur Verfügung gestellt werden können wurde ein eigenes Dashboard entwickelt:
 

www.vorarlberg.at/abwassermonitoring

Die Virenlast im Abwasser wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, etwa durch die Einleitung von Betriebsabwasser oder Niederschlagswasser. Da aber statistisch gesehen jeder Mensch eine charakteristische Menge an Ammonium im Abwasser beiträgt, ist eine Rückrechnung mit den zeitgleich gemessenen Referenzparametern auf die Virenlast in der Bevölkerung im Einzugsgebiet einer Kläranlage möglich. Daher werden im Dashboard die Werte auf Ammonium normiert dargestellt.

Kontaktdaten

Institut für Umwelt und Lebensmittelsicherheit (Umweltinstitut)

Postanschrift: Montfortstraße 4, 6900 Bregenz

Standortanschrift: Montfortstraße 4, 6900 Bregenz

T +43 5574 511 42099

F +43 5574 511 942095

umweltinstitut@vorarlberg.at

Kundenverkehr:
Persönliche oder telefonische Vorsprachen von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr, nachmittags nach vorheriger Vereinbarung. Entgegennahme schriftlicher Eingaben: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 14 Uhr. Ausgenommen sind gesetzliche Feiertage und Tage ohne Dienstbetrieb.

Weitere Kontaktinformationen

Fachliche Informationen
Dr. Christoph Scheffknecht
Dienststellenleiter Umweltinstitut
T +43 5574 511 42010

Weitere Informationen

Projektseite - Coron-A

SARS-CoV-2 Abwassermonitoring in Österreich

Vorarlberger Dashboard zum SARS-CoV-2 Abwasser-Monitoring 

Epidemiologischer Verlauf, Schweiz und Liechtenstein, Viruslast im Abwasser

Fachpublikationen:

Amman, F., Markt, R. et al; Viral variant-resolved wastewater surveillance of SARS-CoV-2
at national scale; Nat Biotechnol (2022): https://www.nature.com/articles/s41587-022-01387-y

Markt, R. et al; Expanding the Pathogen Panel in Wastewater Epidemiology to Influenza
and Norovirus; Viruses (2023): https://www.mdpi.com/1999-4915/15/2/263

Schenk, H. et al; Prediction of hospitalisations based on wastewater-based SARS-CoV-2
epidemiology; Science of The Total Environment (2023):
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969723007659?via%3Dihub

Rauch, W. et al; Datenbehandlung in der SARS-CoV-2-Abwasserepidemilogie; KA Korrespondenz Abwasser Abfall (2021)