Öffentlicher Personennahverkehr in Vorarlberg
Die Koordination des Öffentlichen Personennahverkehrs erfolgt durch die Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH
In der Vorarlberger Verkehrspolitik wurden vor über 20 Jahren die Weichen gestellt, den öffentlichen Verkehr als Instrument zukunftsorientierter Verkehrsplanung zu nutzen. Die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs ist seitdem nicht mehr nur eine verbale verkehrspolitische Forderung und Pflichtübung. Sie wurde in den Grundsätzen und Zielen fest im Vorarlberger Verkehrskonzept verankert und wird sehr erfolgreich, inzwischen sogar mit internationaler Beachtung, in die Praxis umgesetzt.
Das Ziel, den öffentliche Personennahverkehr als wettbewerbsfähige Alternative zum motorisierten Individualverkehr auszugestalten, führte in einem ersten Schritt 1989 zur Einführung des Vorarlberger Tarifmodells. Gegen Vorlage des so genannten "Vorarlberg-Halbpreispass", eines übertragbaren Ausweises, wurden für die Benutzung von Bus und Bahn in Vorarlberg, einschließlich der grenzüberschreitenden Strecken, Einzelfahrscheine zum halben Preis ausgegeben. Der Halbpreispass kostete öS 200,-- pro Jahr. Im Weiteren sah das Tarifmodell preisreduzierte Wochenstreckenkarten für Busse vor. Das Tarifmodell wurde insgesamt gut angenommen, war jedoch hinsichtlich der Abfertigung kontraproduktiv. Da es keinen Tarifverbund gab, mussten bei Benutzung mehrerer Verkehrsunternehmen jeweils eigene Fahrscheine gekauft werden. Durch verstärkte Ausgabe von verbilligten Einzelfahrscheinen erhöhten sich die Abfertigungszeiten. Aus diesem Grund war das Modell grundlegend zu überarbeiten.
Bei der Konzeption eines Tarif- und Verkehrsverbundes ist davon auszugehen, dass günstige Tarife alleine für einen Erfolg nicht ausreichen; zahlreiche weitere Aspekte sind zu berücksichtigen. Vor allem ist aber die Ausnutzung von Synergieeffekten durch Kooperation anzustreben. Neben der guten Zusammenarbeit von Gemeinden, Land, Bund und Verkehrsunternehmen ist der Erfolg des Verkehrsverbund Vorarlberg im Wesentlichen auf die gute Lösung folgender vier Faktoren zurückzuführen:
- Tarifsystem (günstig und leicht begreifbar)
- Fahrplan (Taktverkehre, gute Verknüpfung)
- ÖPNV - Image (Erscheinungsbild, Qualität, Komfort)
- Finanzierung (stabiles Modell für Finanzierung)
Das im Dezember 1991 eingeführte und im Juni 2002 mit der Tarifreform adaptierte Konzept baut u.a. auf folgende Elemente des Verkehrsverbund Vorarlberg auf und wurde seitdem Weiterentwickelt. Die letzte große Reform erfolgte 2014 mit Einführung der 365 €- Jahreskarte für den gesamten Verbundraum. Die Eckpfeiler des ÖV Angebotes bestehen nun aus folgenden Elementen:
- Landesweit einheitliches Tarifsystem: Zonentarif: Domino = eine Zone, Maximo = gesamter Verbundraum
- Übertragbarkeit der Tages-, Wochen- und Monatsnetzkarten sowie wahlweise der Jahreskarten
- Angebote für Senioren, Schüler, Jugendliche, Studenten und Familien
- Angebotsverbesserungen (Taktverkehre) in allen Regionen
- Ausbau der Schieneninfrastruktur
- Bedarfsgesteuerte Angebotsformen
- Verknüpfung ÖPNV mit anderen Mobilitätsarten (Radverkehr, Carsharing, P&R, etc.)
- Beschleunigung des ÖPNV (Busspuren, Ampelvoranmeldung)
- gemeinsame Werbe- und Marketinganstrengungen
- einheitliches CD-Konzept
- Zielgruppen orientierte Angebote (z.B. Wanderer, Schifahrer, Kooperation mit Dornbirner Messe, Bregenzer Festspiele ...)
- Beschleunigung der Abfertigung
- Einbeziehung der Gemeinden in die Finanzierung
- ÖPNV-Förderungsrichtlinie des Landes
Nähere Informationen zum Tarif- und Fahrplanangebot des Verkehrsverbund Vorarlberg sind unter http://www.vmobil.at/ abrufbar.
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Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten
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