Natürlich dunkel
Wie wir künstliche Beleuchtung reduzieren können
Licht, Mensch und die Natur
Der Wechsel von Tag und Nacht prägt das Leben auf der Erde seit Milliarden von Jahren. Viele Lebewesen, darunter der Mensch, sind tagsüber aktiv und nutzen die Nacht zur Erholung. Bei einigen Tieren ist dies umgekehrt: Sie schlafen tagsüber und sind nachts aktiv. Übermäßiges künstliches Licht kann unseren Biorhythmus stören, den Schlaf beeinträchtigen und die Hormonproduktion verändern, was zu chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Typ-2-Diabetes und Krebs führen kann. Daher ist die Regulation von künstlichem Licht für unsere Gesundheit von großer Bedeutung.
Künstliches Licht hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Insekten werden von Lichtquellen angezogen und sterben durch Erschöpfung. Vögel verlieren ihre Orientierung und können von ihrer natürlichen Zugroute abkommen. Tiere erleben gestörte Schlafmuster und Ruhephasen durch die Lichtverschmutzung. Amphibien werden an Wanderungen gehindert, da sie empfindlich auf helles Licht reagieren. Bei Pflanzen kann künstliches Licht den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus stören und den Blütezeitpunkt sowie die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Dies hat potenziell schwerwiegende Folgen für die Pflanzenreproduktion, insbesondere in Verbindung mit dem Insektensterben.
Ein Himmel voller Sterne?
Vor 150 Jahren schmückten über 3000 Sterne den nächtlichen Himmel. Doch heute ist künstliches Licht zur Norm geworden, und in Ballungszentren sieht man höchstens 400 Sterne. Dieser Wandel betrifft nicht nur den romantischen Blick nach oben, sondern auch die professionelle Astronomie, die klare Sicht benötigt. Lichtverschmutzung vernichtet wertvolle Daten und erschwert die Erforschung von Sternen und Galaxien. Trotz fehlender Forschungsobservatorien engagieren sich viele Amateur-Astronomen und Astro-Fotografen in Vorarlberg. Doch dunkle Plätze sind sogar in den Bergen mittlerweile rar. Spitzenteleskope wie das James Webb Teleskop sind deshalb im Weltraum positioniert, um optimale Beobachtungsbedingungen zu gewährleisten.
All dies sind gute Gründe, die künstliche Beleuchtung auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
Weitere Informationen zum Thema "künstliches Licht" finden Sie unten zum Download bereitgestellt:
Die Broschüre entstand im Zuge der Fachtagung zum Thema künstliches Licht im Jänner 2024.
Checkliste zur Errichtung von Beleuchtungsanlagen
Unter Berücksichtigung einiger Punkte können Beleuchtungsanlagen möglichst umweltfreundlich betrieben werden. Die Checkliste gibt einen Überblick über die zu berücksichtigenden Maßnahmen.
Der Leitfaden ist eine bundesländerübergreifende Hilfestellung für die Planung einer umweltfreundlichen Außenbeleuchtung. Er liefert umfassende Informationen zu Auswirkungen von Kunstlicht im Außenraum und bringt Vorschläge für eine sowohl effiziente als auch menschen- und umweltfreundliche Beleuchtung.
Das Ziel ist „besseres Licht“ – das uns hilft, besser zu sehen ohne zu blenden, die Gesundheit zu bewahren, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, die Umwelt nicht unnötig aufzuhellen, die Tierwelt nicht zu stören und Energie zu sparen.
Besseres Licht ist einfach machbar und bringt allen Vorteile.
(Österreichischer Leitfaden Außenbeleuchtung, Land Oberösterreich, Jänner 2018)
Weitere Artikel
Kontaktdaten
Umwelt- und Klimaschutz
Postanschrift: Landhaus, 6901 Bregenz
Standortanschrift: Jahnstraße 13-15, 6900 Bregenz
T +43 5574 511 24505
F +43 5574 511 924595
Kundenverkehr:
Persönliche oder telefonische Vorsprachen von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr, nachmittags nach vorheriger Vereinbarung. Entgegennahme schriftlicher Eingaben: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 14 Uhr. Ausgenommen sind gesetzliche Feiertage und Tage ohne Dienstbetrieb.