Das Geschlecht spielt keine Rolle
Pflegeurlaub nehmen
Bernhard nimmt Pflegeurlaub
Fürsorge als Stärke
Papa Bernhard kümmert sich genauso um seinen Sohn Noah wie dessen Mutter. Für ihn ist es gar keine Frage, fürs Fiebermessen, Vorlesen und Trösten zuständig zu sein, wenn der Kleine krank im Bett liegt. Während sich der Vater über die wachsende Bindung zu seinem Sohn freut, meistert er auch seine berufliche Selbständigkeit.
Bernhard teilt sich die Fürsorge seines Sohnes mit der Mutter des Kindes gleichberechtigt auf. „Wir sprechen uns hier sehr gut ab“, erklärt er. Für den Vater ist es daher selbstverständlich, Pflegeurlaub zu nehmen, wenn der jüngste Sohn krank wird. Dann ist er es, der zu Hause bleibt und für das Kind kocht, das Fieber misst und die Langeweile durch Spielen und Vorlesen vertreibt.
„Ein Kind zu pflegen und für es da zu sein, fördert die Bindung zwischen Vater und Kind.“
Als Selbständiger hat Bernhard den Vorteil, dass er keine Chefin und keinen Vorgesetzten benachrichtigen muss. „Ich bin selbstständig tätig als systemischer Lebens- und Sozialberater und arbeite nebenbei noch 10 Stunden in einer Polytechnischen Schule“, erzählt er. So lassen sich zu Hause Berufstätigkeit und Papa-Rolle nicht so leicht voneinander abgrenzen, zumal noch weitere Kinder im Haushalt leben. Wenn sie von der Schule kommen, ist schnell auch Bernhards Unterstützung bei den Hausaufgaben gefragt.
Bernhard genießt die Zeit, die er mit seinen Kindern verbringen kann, auch wenn das im Krankheitsfall die eine oder andere schlaflose Nacht bedeutet. „Das Kind spürt, dass es auch in schwierigen Zeiten zu mir kommen kann“, weiß Bernhard. „Ich bin da, auch wenn es mal nicht so gut läuft“.
In seinem Umfeld hat Bernhard dafür nur Zuspruch erhalten und Akzeptanz erfahren. Doch als Selbständiger weiß er auch, dass Männer, die in einer Festanstellung arbeiten, vor anderen Herausforderungen stehen.
„Ich wünsche anderen Männern den Mut, am Arbeitsplatz zu sagen, dass sie daheimbleiben, um zu pflegen. Ich wünsche auch den Frauen, dass sie es den Männern zutrauen und zumuten.“
Für sie wünscht er sich, dass der Pflegeurlaub von Mitarbeitenden auch für Führungskräfte in den Unternehmen selbstverständlich wird. Er hält es für die Aufgabe des Managements, nach Lösungen zu suchen, etwa Aufgaben flexibler zu verteilen. „Krankheit sucht sich niemand aus“, betont Bernhard. Für ihn würde mehr Flexibilität in der Arbeitswelt dazu beitragen, dass sich Männer in Zukunft auch stärker als Familienmenschen definieren können.
Das Geschlecht spielt keine Rolle
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