Österreichische Moorstrategie 2030+
Warum eine Österreichische Moorstrategie?
Die Bundesländer setzen sich mit Unterstützung des Bundes für die Erarbeitung einer strategischen Grundlage zum Moorschutz in Österreich ein. Ziele sind einerseits einen Beitrag zur Erhaltung und Wiederherstellung von Mooren zu leisten, die Umsetzung in den Ländern zu stärken sowie den Austausch, die gegenseitige Unterstützung und den Dialog zwischen den verschiedenen Interessensgruppen zu intensivieren. Andererseits wird in der Moorstrategie die gesellschaftliche Klimarelevanz von Mooren und Torfböden aufgezeigt. Eine gemeinsame nationale Moorstrategie, die sich an der EU-Biodiversitätsstrategie orientiert, verbessert in Zukunft die Chancen, EU-Fördergelder für Moorprojekte zu lukrieren.
Moore erfüllen wichtige Aufgaben für die Gesellschaft:
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Moore sind einzigartige Landschaften und Lebensgemeinschaften von besonderen Tieren und Pflanzen.
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Moore und Torfböden speichern CO2 und tragen so wesentlich zum Klimaschutz bei: Wer Moore schützt, schützt das Klima! Wer Moore und Torfböden entwässert, trägt zur Verschärfung der Klimakrise bei!
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Moore speichern Wasser wie ein Schwamm und tragen zum Hochwasserschutz bei. Zudem filtern und reinigen sie das Wasser.
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Damit Moore ihre Funktionen erfüllen können, müssen die Pflanzen- und Tierwelt und der moortypische Wasserhaushalt erhalten oder wiederhergestellt werden. Dazu zählt, dass wir Moore, die in der Vergangenheit trockengelegt wurden, wieder vernässen.
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Moore regen unsere Sinne an und schenken uns Entspannung und Erholung.
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Moore und Torfböden sind über sehr lange Zeiträume entstanden: Für die Bildung von einem Meter Torf braucht es 1.000 Jahre. Moore sind also lebendige Archive. Sie können nicht kurzfristig wiederhergestellt werden.
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Die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung von Torfböden braucht große Sorgfalt, um schädliche Sackungen und Verdichtungen und den damit einhergehenden Ausstoß von klimaschädlichen Gasen zu vermeiden.
Eine Österreichische Moorstrategie 2030 – was können wir uns darunter vorstellen?
Die Österreichische Moorstrategie ist eingebettet in die Europäische Biodiversitätsstrategie und nimmt auf andere nationale Strategien Rücksicht (z.B. nationale Biodiversitätsstrategie und Auenstrategie).
Sie enthält folgende Themen und Kapitel:
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Die Vielfalt der Moore und Torfböden in Österreich: Was Moore leisten, wodurch sie gefährdet sind, was bisher geleistet wurde und was passiert, wenn wir jetzt nicht handeln
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Wie wir gemeinsam handeln wollen: Wir kennen und schätzen unsere Moore, wir schützen und verbessern sie, wir setzten uns für eine moorverträgliche Nutzung ein und wir schaffen Bewusstsein
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Aktionspläne mit konkreten Maßnahmenvorschlägen in den einzelnen Bundesländern
Wie kommt die österreichische Moorstrategie 2030+ zustande: Der Prozess
An der Erarbeitung der Moorstrategie wirkt eine breite Palette an Akteur*innen mit: Die Erstellung erfolgt durch die österreichischen Bundesländer in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT). Die Federführung liegt bei Christiane Machold als gemeinsame Ländervertreterin und Julia Lorenz vom BMLRT.
Herzstück ist der Arbeitskreis Moorstrategie mit Vertreter*innen aus allen Bundesländern, dem Umweltbundesamt, dem Naturschutzbund, dem Ramsar National Focal Point und dem BMLRT.
Als externe Experten sind für den Inhalt Stephan Glatzel von der Universität Wien und die IG Moorschutz sowie für die Prozessbegleitung Wolfgang Pfefferkorn von Rosinak & Partner eingebunden.
Der Erstellungsprozess hat im Herbst 2020 begonnen. Im Frühjahr 2021 wird ein erster Strategie-Entwurf erstellt, der im Rahmen von Workshops in allen Bundesländern mit den relevanten Fachbereichen wie Wasserwirtschaft, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Klimaschutz etc. diskutiert wird. Ein bundesweites Dialogforum im Herbst 2021 schließt den breiten Beteiligungsprozess ab. Die finalisierte Strategie wird anlässlich des Weltfeuchtgebietstags am 2. Februar 2022 offiziell vorgestellt.
Kontaktpersonen:
Julia Lorenz, Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) (julia.lorenz@bmlrt.gv.at)
Christiane Machold, Bundesländer-Koordinatorin, Amt der Vorarlberger Landesregierung (christiane.machold@vorarlberg.at)
Kontaktdaten
Umwelt- und Klimaschutz
Postanschrift: Landhaus, 6901 Bregenz
Standortanschrift: Jahnstraße 13-15, 6900 Bregenz
T +43 5574 511 24505
F +43 5574 511 924595
Kundenverkehr:
Persönliche oder telefonische Vorsprachen von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 Uhr, nachmittags nach vorheriger Vereinbarung. Entgegennahme schriftlicher Eingaben: Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 14 Uhr. Ausgenommen sind gesetzliche Feiertage und Tage ohne Dienstbetrieb.