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Zurück MA-LTP 5.5.2025 - Landtag Vorarlberg gedenkt der Opfer der NS-Euthanasie

Landtag Vorarlberg gedenkt der Opfer der NS-Euthanasie

Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus widmete sich Menschen mit Behinderungen als NS-Verfolgte

       Bregenz (MA-LTP) – Anlässlich des nationalen Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus erinnerte der Vorarlberger Landtag am Montag (5.5.) im Montfortsaal des Landhauses Bregenz an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Schwerpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung lag auf den Vorarlberger Menschen mit Behinderungen, die während der NS-Zeit verfolgt, zwangssterilisiert oder ermordet wurden.

Landtagspräsident Harald Sonderegger eröffnete die Veranstaltung mit einem eindrucksvollen Rückblick auf das historische Datum: „Heute vor 80 Jahren, am 5. Mai 1945, endete aber nicht nur der Krieg in Vorarlberg, es wurde auch das Konzentrationslager Mauthausen durch amerikanische Truppen befreit. Mauthausen stand und steht stellvertretend für Terror, Schrecken, Sklavenarbeit und Massenmord in ganz Österreich.“ In seiner Rede würdigte Sonderegger das Gedenken als aktive Form gesellschaftlicher Verantwortung: „Die Verantwortung für die menschenverachtenden Verbrechen unserer Vergangenheit endet nicht mit einer Gedenkveranstaltung oder einem Denkmal. Sie beginnt dort erst richtig – in der täglichen Auseinandersetzung, im Bewusstmachen, im Wachbleiben.“

Im Zentrum des diesjährigen Gedenkens stand das Schicksal von Vorarlberger Menschen mit Behinderungen, die Opfer des NS-Regimes wurden. Historiker Wolfgang Weber zeichnete die systematische Verfolgung und Ermordung dieser Bevölkerungsgruppe nach. In weiteren Beiträgen erinnerten Annette Sohler, Albert Lingg und Elisabeth Heidinger anhand konkreter Biographien an die Einzelschicksale betroffener Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Bundesbehindertenanwältin Christine Steger schlug den Bogen zur Gegenwart und zeigte, wie wichtig das Erinnern für die heutige Inklusionsarbeit ist. Landesrätin Martina Rüscher stellte das Vorarlberger Inklusionsleitbild vor und betonte die Verantwortung jedes Einzelnen, zu einem respektvollen und solidarischen Miteinander beizutragen.

Zum Abschluss appellierte Landtagspräsident Sonderegger an die Anwesenden, Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu bewahren – auch wenn diese nicht perfekt seien: Man solle der Demokratie ihre kleinen Fehler nachsehen, „bis wir vielleicht eines Tages eine noch bessere Form des Zusammenlebens gefunden haben.“ Gleichzeitig rief er dazu auf, allen illiberalen Tendenzen frühzeitig, mutig und entschlossen entgegenzutreten und wachsam zu bleiben gegenüber Entwicklungen, „für das, was kommt.“


Veröffentlichung: 5.5.2025

Themen: Landtag/Veranstaltung/Sonderegger

Redaktion: Landtagsdirektion

Gedenkveranstaltung 5.5.2025
Gedenkveranstaltung 5.5.2025
Gedenkveranstaltung 5.5.2025
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