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Trinkwasser. Wasserhärte: Informationen für den Hausgebrauch

Die Härte des Wassers zeigt sich in vielen Facetten unseres täglichen Lebens. Einmal ist es die ständig verkalkte Kaffeemaschine im Büro, dann wieder die unbefriedigende Waschleistung, weil zu wenig Waschmittel dosiert wurde. Boiler verkalken wegen zu hoher oder verrosten rasch wegen zu niedriger Wasserhärte. Informieren Sie sich hier über ihre Wasserhärte.

Trinkwasser in Vorarlberg – Wasserhärten im Überblick

Die Härte des Wassers zeigt sich in vielen Facetten unseres täglichen Lebens. Einmal ist es die ständig verkalkte Kaffeemaschine im Büro, dann wieder die unbefriedigende Waschleistung, weil zu wenig Waschmittel dosiert wurde. Harte Wässer führen zu Verkalkungen bei Haushaltsgeräten, sehr weiche Wässer wirken korrosiv auf metallische Werkstoffe. Auch geschmacklich unterscheiden sich harte von weichen Wässern - hartes Wasser ist beim Genuss geschmackvoller als weiches Wasser.

Die Wasserhärte des Trinkwassers hängt von den geologischen Bedingungen im Einzugsgebiet ab. Auf der Karte sind die Härten der einzelnen Quell- und Grundwässer und teilweise des Netzwassers dargestellt. In Vorarlberg finden sich im Kristallinbereich der Silvretta und Verwallgruppe sehr weiche Wässer. Bei diesen Wässern ist der Kalkanteil sehr gering. Sehr harte Wässer treten nur vereinzelt im Zusammenhang mit Gipsvorkommen, wie etwa im Klostertal auf. Der überwiegende Anteil des Vorarlberger Trinkwassers liegt im mittelharten und ziemlich harten Bereich von 8 bis 18°dH (deutsche Härtegrade). 
Zur Charakterisierung werden die Wässer in Härteklassen (Download Härteklassen) eingeteilt. Gebräuchlich ist dabei immer noch die Bezeichnung „Deutsche Härtegrade“. Waren es früher bis zu 6 Härteklassen, werden heute oft nur noch drei Härtestufen genannt. Auch gilt mittlerweile die alternative Bezeichnung „mmol Calciumcarbonat je Liter“.

Die vorliegende Tabelle (Download Härtetabelle 2017 einfach) informiert Sie über die Wasserhärten in Ihrer Umgebung. Die Auswertung beruht auf den Untersuchungsergebnissen der Jahre 1993 bis 2013.  Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist in erster Linie die Gesamthärte des Trinkwassers interessant. Danach richten sich z. Bsp. die Waschmitteldosierung sowie der Einsatz diverser Werkstoffe. Die in einer zweiten Tabelle (Download Härtetabelle 2017 im Detail) angeführten Extremwerte können einerseits auf die tatsächlichen Schwankungen einzelner Wässer hinweisen. In manchen Fällen resultieren die Maximal- und Minimalwerte jedoch aus den unterschiedlichen Quell-  oder Grundwässern, die in ein- und derselben Versorgung unterschiedlich oft genutzt werden.

Unter der Gesamthärte wird die Summe der gelösten Calcium- und Magnesiumionen verstanden. Ein deutsches Härtegrad (1°dH) entspricht 10 mg Calciumoxid (CaO) bzw. 7,19 mg Magnesiumoxid (MgO). Je nach geologischen Bedingungen kann der Magnesiumanteil stark schwanken. Bei Wässern aus dolomitischen Gesteinen kann er bis zu 50 % der Gesamthärte erreichen. 
Die Karbonathärte gibt den Gehalt an Hydrogenkarbonat in °dH an. Gelöstes Kalkkarbonat (CaCO3) und aus der Luft gelöstes Kohlendioxid (CO2) liegen im Wasser überwiegend in Form von Hydrogenkarbonat vor (HCO3-). Hydrogenkarbonat stellt meistens den Hauptanteil der negativ geladenen Ionen im Wasser. In manchen Gebieten, wie z. Bsp. im Bregenzerwald, sind die Gesamt- und Karbonathärten fast gleich groß, weil die Härte vor allem aus gelöstem Kalkstein resultiert. Im Bereich Rhätikon/Klostertal sind dagegen deutliche Sulfatgehalte aus diversen gipshaltigen Gesteinen vorhanden. Dadurch ergeben sich oft große Unterschiede in der Gesamt- und Karbonathärte. Zur Veranschaulichung werden in der detaillierten Tabelle (Download Härtetabelle 2017 im Detail) die Calcium- und Sulfatgehalte angegeben.

Für den Calcium- und Karbonatgehalt im Trinkwasser gibt es keinen Grenzwert. Sulfat kann in größeren Konzentrationen abführend wirken, insbesondere wenn auch erhebliche Mengen Magnesium vorhanden sind. Es sollte einen Gehalt von 250 mg/l nicht übersteigen (Link Österreichisches Lebensmittelbuch/online Codexkapitel B1 Trinkwasser“).

Ist eine Enthärtung des Wassers sinnvoll? 
Als optimal für den Haushalt gelten Wässer mit Härtegraden von 7°dH bis 9°dH. 
Eine Enthärtung des Wassers ist für den Hausgebrauch auch bei höheren Kalkgehalten in der Regel nicht erforderlich. 
Für den Härtebereich von 10 – 20 °dH kann eine Phosphatierung sinnvoll sein. Diese sollte aber so vorgenommen werden, dass nur das Warmwasser phosphatiert wird. Die Phosphate wirken nur in diesem Härtebereich und bei Temperaturen bis maximal 70°C stabilisierend. Im kalten Wasser hat das zugesetzte Phosphat keine stabilisierende Wirkung und muss mit großem Aufwand in den Kläranlagen aus dem Abwasser entfernt werden. 
Eine Enthärtung mit Ionentauschern wird nur bei sehr harten Wässern (> 30°dH) empfohlen.  
Es ist jedoch immer zu beachten, dass jede zusätzliche Aufbereitung des Trinkwassers eine Verschmutzungsquelle darstellen kann, insbesondere wenn das Aufbereitungsgerät schlecht gewartet wird.

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