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Zurück Gamsblindheit erfordert besondere Rücksichtnahme durch Menschen

Gamsblindheit erfordert besondere Rücksichtnahme durch Menschen

Absolute Rücksichtnahme und Vermeidung von Störungen sind die beste Medizin, die wir den erkrankten Wildtieren bieten können.

Absolute Rücksichtnahme und Vermeidung von Störungen sind die beste Medizin, die wir den erkrankten Wildtieren bieten können.

In den Vorarlberger Bergregionen wurden wieder vermehrt Fälle von Gamsblindheit festgestellt. Die Krankheit ist höchst ansteckend und für die befallenen Tiere lebensgefährlich, wenn man ihnen keine Ruhe gönnt. Landesveterinär Norbert Greber und die Vorarlberger Jägerschaft bitten daher in den Gebirgsregionen um besondere Rücksichtnahme auf die Wildtiere.

Die Gamsblindheit (auch Infektiöse Keratokonjunktivitis) ist eine Augenkrankheit, die bei Gämsen und Steinböcken vorübergehende bzw. im schlimmsten Fall dauerhafte Blindheit verursacht. Solche Krankheitszüge, die von einem Erregerreservoir in den Gamsbeständen, nicht selten auch in Schafherden ihren Ausgang nehmen, treten in etwa alle zehn Jahre in den Gamspopulationen auf. Für den Menschen ist die Gamsblindheit ungefährlich, unter den Tieren kann sie sich aber sehr rasch weit verbreiten und hohe Ausfälle in den heimischen Beständen von Gams- und Steinwild hervorrufen.

Starker Tränenausfluss und verklebte, geschwollene Augen, unsichere Fortbewegung oder "im Kreis drehen" zeigen das typische Krankheitsbild. Zwar gibt es für befallene Tiere dank ihrer natürlichen Abwehrkräfte, je nach Verlauf der Krankheit, relativ gute Überlebenschancen – aber nur dann, wenn sie ruhige Rückzugsorte finden, an denen sie verweilen können, bis die Krankheit im besten Fall vollständig ausheilt, erklärt Landesveterinär Greber. Fühlt sich die Gams bedroht, flieht sie naturgemäß ins steile Gelände, in dem sie sich durch die verminderte Sehfähigkeit einem hohen Verletzungsrisiko aussetzt.

"Man soll sich daher erkrankten Tieren auf keinen Fall nähern und sie dadurch in Panik versetzten. Oft stürzen erblindete Tiere über Felswände ab oder sind geschwächt, da sie keine Nahrung finden. Absolute Rücksichtnahme und Vermeidung von Störungen sind die einzige Medizin, die wir den Wildtieren bieten können", betont auch der Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft Gernot Heigl.


Für Rückfragen:                                                                                                             

Landesveterinär Norbert Greber, Telefon 05574/511-25210, E-Mail norbert.greber@vorarlberg.at

Vorarlberger Jägerschaft, Geschäftsführer Gernot Heigl, Telefon 0664/2348978, E-Mail gernot.heigl@vjagd.at 

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